Der große Auto-Winterreport

| 28.11.2013


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Wassergekühlte Motoren sind kompakt, effizient und laufen bei guter Pflege über Jahre störungsfrei. Sie haben jedoch absolute Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Eine dieser Grenzen, die für viele Menschen ein großes Problem darstellt, ist das Einfrieren des Kühlmittels und die daraus entstehenden Schwierigkeiten.

Frostschutzmittel

Die meisten Probleme bei niedrigen Temperaturen entstehen bei wassergekühlten Motoren in Autos und Lastwagen. Wasser gefriert bekanntlich bei 0 Grad Celsius. Anders als die meisten Flüssigkeiten dehnt sich Wasser aus, wenn es gefriert. Da ein Motorblock nicht flexibel ist, kann diese Ausdehnung den Aluminium-Block des Motors tatsächlich zerstören. Das gleiche Prinzip ist festzustellen, wenn Wasserleitungen im Winter einfrieren. Dieses Problem wurde schon früh erkannt, was zur Entwicklung von Frostschutzmitteln führte. Ein 1:1-Gemisch von Wasser und Ethylenglykol schützt vor Temperaturen bis -35 Grad Celsius.

Teilweises Einfrieren

Wenn sich das Kühlmittel in einem Motor mit der Zeit abbaut, oder wenn das Kühlmittel abdampft und durch Wasser ersetzt wird, bei der das Gemisch 1:1-Verhältnis unterschritten wird, oder wenn die Temperaturen unter -35 Grad Celsius fallen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kühlmittel einfriert. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsweise eine Zerstörung des Motors. In vielen Fällen verformt sich das Kühlmittel zu einer zähflüssigen Masse anstatt fest zu gefrieren. Auch wenn dies den Motorblock nicht ruiniert, bedeuten es doch, dass das Kühlmittel nicht einwandfrei fließen kann. Also auch wenn der Motor sich schnell erwärmt und diese Masse auftaut, wird der Kühler eingefroren bleiben. Wenn dies geschieht, kann das Wasser nicht durch den Kühler zirkulieren, und dann kann selbst bei niedrigen Temperaturen der Motor überhitzen und schweren Schaden nehmen.

In der Tat wird der Schaden wahrscheinlich sehr viel größer sein als bei einer herkömmlichen Motorenüberhitzung. Wenn ein Motor heiß läuft und Dampf aus dem Kühler bläst, ist deutlich erkennbar, dass es höchste Zeit ist, den Motor auszuschalten. Aber wenn der Kühler eingefroren ist, entsteht auch kein Dampf, so dass es keine sichtbaren Anzeichen gibt, den Motor abzuschalten - bis es dann zu spät ist.

Daher ist bei besonders niedrigen Temperaturen wichtig, die Temperaturanzeige im Auge zu behalten. Wenn die Motortemperatur schnell ansteigt und sich nicht auf der normalen Betriebstemperatur stabilisiert, sollte der Motor abgeschaltet und der Kühler hinsichtlich eines möglichen Einfrierens überprüft werden. Sobald der Kühler aufgetaut ist, sollte das Auto betriebsbereit sein, und die Fahrt kann beginnen - nachdem man das Kühlmittelgemisch überprüft hat.




Vollständiges Einfrieren

Sehr niedrige Temperaturen oder verdünntes Frostschutzmittel lassen das Wasser im Motorblock gefrieren. Das ist nicht gut für den Motor. Wenn Wasser gefriert, betragen die Kräfte bei der Ausdehnung mehrere Zehntausend Kilonewton. Da der Kühler ein mit Wasser gefülltes Behältnis ist, kann eine solche Ausdehnung die empfindlichen Leitungen des Wärmetauschers sehr leicht beschädigen. Eine Kühlerreparatur ist schon sehr kostspielig, ein Motor neuer Motor hingegen ist noch viel teurer. Glücklicherweise haben die Motorenentwickler dieses Problem erkannt und eine Funktion in die Motoren integriert, die teure Schäden abwenden soll.

Beim Motorbau bohrt der Hersteller große Löcher von der Außenseite des Blocks in den Wassermantel. Stopfen aus Weichmetall werden dann in diese Löcher gepresst, um eine Dichtung zu bilden. Diese sogenannten "Froststopfen" werden aus dem Block gedrückt, wenn das Wasser gefriert. Diese Froststopfen dienen also zur Druckentlastung und müssen dann von einem qualifizierten Mechaniker ersetzt werden; die Kosten sind dabei allerdings weit geringer als bei einem Motorschaden. Auch wenn die Froststopfen herausgedrückt wurden, startet der Motor noch normal. Sobald jedoch das Wasser schmilzt, wird es überall austreten. Die Gefahr dabei ist, dass es ohne Wasser in der Maschine kein Überkochen gibt, und der Temperatursensor - der die Wassertemperatur misst - zeigt dann weiterhin niedrige oder normalen Temperaturen an. Dann ist ein Motorausfall nicht mehr weit. Wenn es kalt ist und sich ein stark süßlicher Geruch ausbreitet, sollte der Motor sofort abgestellt und auf Flüssigkeitsverlust überprüft werden. So ein Vorfall ist zwar lästig, aber Froststopfen sind schnell ausgetauscht.

Was schlimmstenfalls passieren kann

Bei sehr niedrigen Temperaturen oder bei einer Vernachlässigung der Fahrzeugwartung für einen längeren Zeitraum werden nicht nur die Froststopfen herausgedrückt - auch der Motorblock wird entzwei gehen. Die Zylinderköpfe können zerstört werden. Oder es passiert beides gleichzeitig. Der Motor wird zwar angehen, aber dieses Mal geht nicht nur das gesamte Kühlmittel verloren, sondern ebenfalls das Motorenöl. Ein niedriger Öldruck kurz nach dem Start des Motors und der süßliche Geruch von Frostschutzmittel können daher auf ein ernstes Problem hindeuten.

Lösungsansätze

Vernünftigerweise sollte die Kühlflüssigkeit in PKWs und LKWs jeden Herbst ausgetauscht werden. Eine 1:1-Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel ist der wohl beste Schutz gegen Einfrieren und Überkochen. Überdies werden so auch schädliche Säuren entfernt, die mit der Zeit im Kühlmittel entstehen.

Wer in einer Region lebt, in der die Temperaturen oft die Gefahrenzone unterschreiten, sollte sich besser eine Standheizung zulegen oder den Wagen sogut wie möglich den Gegebenheiten anpassen um den geschilderten Problemen vorzubeugen.
Viele kleinigkeiten und Umbauten an einem Wagen können viele selbst vornehmen.

Leuten die sich mit Autos auskennen, helfen oft Seiten wie pkwteile.ch/ersatzteile, denn heutzutage lässt sich sogut wie jedes Ersatzteile aus dem Internet bestellen.

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Autor: Helge Blischke