40 Jahre Volvo 240/260: Eine schwedische Ikone

| 16.08.2014


40 Jahre Volvo 240/260: Eine schwedische Ikone
Erfolgsmodell mit rund produzierten 2,9 Millionen Einheiten

Referenzfahrzeug bei Sicherheit und Nachhaltigkeit

Mit schnellen Turbos und sparsamen Dieselmotor erhältlich

Er zählt zu den Autos mit der weltweit längsten Bauzeit, ist unverwechselbar dank der massiven Sicherheitsstoßfänger und erreicht schon während seiner Produktionszeit Kultstatus: Der Volvo 240 festigte gemeinsam mit der luxuriösen Sechszylinder-Version Volvo 260 das Image von Volvo als führender Hersteller sicherer Premium-Limousinen und -kombis. Aber auch als schnelle Turbos und erste Sechszylinder-Diesel-Pkw schrieben die kantigen Schweden Geschichte. Nicht zu vergessen ihre Vorreiterrolle bei der Einführung des geregelten Drei-Wege-Katalysators mit Lambdasonde. Erstmals vorgestellt wurden die aus der Volvo 140 Serie entwickelten Volvo 240 am 21. August 1974.

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Es war ein Jahr der Sensationen für Schweden. Im Frühling 1974 gewann ABBA mit dem Chartbreaker „Waterloo“ den Eurovision Song Contest, dann stürmte der erst 18-jährige Nachwuchsstar Björn Borg die Tennis-Weltrangliste. Schlagzeilen machte bei seiner Pressevorstellung auch der Volvo 240 in der mittelschwedischen Kleinstadt Borlänge. Dort erwarteten die Journalisten zahlreiche in auffälligem Orange lackierte Volvo 244 GL – und mit 70er Jahre typischen orangefarbenen Interieur.
Während der insgesamt 19-jährigen Produktionszeit wurden 2.685.171 Einheiten des Volvo 240 ausgeliefert. Hinzu kamen 177.402 Oberklassemodelle Volvo 260, zusammengenommen also 2.862.573 Fahrzeuge. Ein Ergebnis, das bisher keine andere Volvo Baureihe übertroffen hat. Einzigartig ist auch, dass der Volvo 240 sogar seinen eigenen Nachfolger – den 1982 eingeführten Volvo 740 – um ein Jahr überlebt hat.

Referenzmodelle für Sicherheitsforschung und Nachhaltigkeit

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Der Volvo 2014 war eine Weiterentwicklung der 140er Baureihe. Besonders die vorwölbende Frontpartie mit den großen, dunklen Kunststoffstoßfängern unterschied sich deutlich und war von dem Sicherheit-Concept-Car VESC inspiriert. Stattliche 13 Zentimeter hatte der Volvo 240 so gegenüber seinem Vorgänger Volvo 140 in der Länge zugelegt. Innen zeigte er sich mit neuartigen, gitterartigen Kopfstützen.
Tatsächlich setzte der Volvo 240 neue Standards beim Insassenschutz, wie auch die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA bestätigte, die diesen Volvo im Jahr 1976 zur Referenzbaureihe für ihre Sicherheitsforschung wählte. Fast über seine ganze Bauzeit blieb der Volvo 240 Benchmark beim Insassenschutz. So bezeichnete das amerikanische Versicherungsinstitut IIHS noch 1993 den Volvo 240 als Fahrzeug mit den wenigsten Unfällen mit Todesfolge unter den in den USA von 1988 bis 1992 verkauften Fahrzeugen.
Auch bei der Reduzierung schädlicher Emissionen übernahm der Volvo 240 im Herbst 1976 eine Pionierrolle. Damals lieferte Volvo die weltweit ersten Limousinen und Kombis mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator und Lambdasonde nach Kalifornien und unterschritt damit die dort geltenden, global strengsten Emissionswerte nochmals deutlich. Dank der Lambdasonde konnte der Katalysator 90 Prozent der schädlichen Substanzen eliminieren. Für diese Vorreiterrolle in puncto Nachhaltigkeit wurde Volvo mehrfach ausgezeichnet. In Deutschland führte Volvo zum Modelljahr 1986 als einer der ersten Hersteller serienmäßig den Drei-Wege-Katalysator ein

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Meilensteine des Motorenbaus

Neu war bei den Modellen der Volvo 240/260-Baureihe auch das moderne Fahrwerkslayout mit McPherson-Federbeinen, noch bedeutender war jedoch der Sprung in die Zukunft bei den Antriebsaggregaten. Zwar blieb der bekannte B20-Vierzylinder vorübergehend für die Basisversionen des Volvo 240 im Angebot, Volumentriebwerk wurde jedoch die neu entwickelte B21-Maschine, die es in verschiedenen Versionen als Vergaser- und Einspritz-Vierzylinder gab. Später kamen die größeren B23-Motoren hinzu, vor allem aber Turboversionen, die den geräumigen Volvo 245 vorübergehend zum schnellsten Kombi der Welt machten. 113 kW (154 PS) beschleunigten den ersten Laderiesen mit Turbo-Benziner in 8,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.
Dagegen startete der zweitürige Volvo 240 Turbo erfolgreich bei internationalen Tourenwagenrennen. Die beiden wichtigsten Titel gewann der Turbo im Jahre 1985: Mit den beiden Piloten Gianfranco Brancatelli und Thomas Lindström gewann der Volvo die Europäische Tourenwagen Meisterschaft, mit Per Stureson die Fahrerwertung der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM).
Deutlich früher als die Konkurrenz präsentierte Volvo auf dem Pariser Salon 1978 den ersten Sechszylinder-Diesel-Motor für Limousinen und Kombis. Im großen Volvo 240 Kombi glänzte der kultivierte und in Kooperation mit VW entwickelte Selbstzünder mit einem DIN-Verbrauch von nur 6,9 Litern bei 90 km/h.






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