Alkohol im Karneval – Finger weg vom Autoschlüssel!

| 08.02.2016


Für viele Karnevalsanhänger gehören alkoholische Getränke zur Karnevalsfreude dazu. Für eine unbeschwerte und vor allem sichere Karnevalszeit sollten die Autoschlüssel zu Hause bleiben. Greifen Sie stattdessen auf öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis zurück! Viele Verkehrsbetriebe fahren während des Karnevals mit erhöhter Taktfrequenz.

„Bereits geringe Mengen an Alkohol können die Fahrtüchtigkeit einschränken" so Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und Bundesminister a.D. „Je mehr Alkohol im Spiel ist, je weniger kann der Fahrer seine Fahrtüchtigkeit objektiv bewerten."

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Alkoholkonsum führt zu einer verminderten Sehfähigkeit. Die Augen werden lichtempfindlicher und Entfernungen können nicht genau eingeschätzt werden. Das Gesichtsfeld verengt sich und das periphere Sehen ist eingeschränkt. Der sogenannte Tunnelblick entsteht. Zudem verlängert sich die Reaktionszeit und die Bereitschaft steigt, riskant zu fahren. Auch das Gefühl für Geschwindigkeiten ist beeinträchtigt.

Wer am Morgen schon mit Sekt, Bier oder Wein anstößt, hat die erlaubten Promillewerte schnell überschritten. Wer mit 0,3 Promille im Blut bereits fahrauffällig wird oder einen Unfall verursacht, begeht eine Straftat. Die Folge können ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren mit der Konsequenz einer Geld- oder Freiheitsstrafe und einem Fahrverbot bzw. der Entziehung der Fahrerlaubnis sowie drei Punkte in Flensburg sein. Ein Promillewert von 0,5 bedeutet in jedem Fall eine Ordnungswidrigkeit, gleich ob mit oder ohne Unfall. Als Konsequenz folgen zwei Punkte in Flensburg, der Führerscheinentzug für mindestens einen Monat sowie eine Geldbuße von mindestens 500 Euro.


„Kein Alkohol am Steuer ist eine klare Handlungsempfehlung. Ob jemand abschätzen kann, wie hoch sein Promillespiegel ist und ob er sich noch innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte befindet, ist reine Glückssache", betont Bodewig.

Nicht zu unterschätzen ist der Restalkohol am Morgen nach der Karnevalsfeier. Der menschliche Körper baut je nach Körpergewicht und Konstitution stündlich zwischen 0,1 und 0,15 Promille Alkohol im Blut ab. Häufig vorgeschlagene Allheilmittel wie ein starker Kaffee, Pillen oder ein Katerfrühstück sind dahingehend wirkungslos. Lassen Sie das Auto am nächsten Morgen stehen und beachten Sie, dass an den Karnevalstagen die Polizei verstärkt Kontrollen durchführt.

Dem Statistischen Bundesamt zufolge lag die Zahl der Verunglückten bei Alkoholunfällen im Jahr 2014 bei 17.116. Davon verunglückten 260 Verkehrsteilnehmer tödlich.






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