Sicher durch den Straßenverkehr dank Dashcam

| 08.08.2015


Sicher durch den Straßenverkehr dank Dashcam

Der Straßenverkehr soll künftig durch bessere Überwachung sicherer werden. Dabei soll jedes Auto mit Hilfe von Kameras an der Windschutzscheibe oder am Armaturenbrett einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Dass diese technische Neuerung in wenigen Jahren so alltäglich sein könnte, wie es heute bereits die Navigationsgeräte sind, glaubt ein Großteil der Deutschen.

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Laut einer repräsentativen Umfrage Digitalverbands BITKOM stimmen drei von vier Befragten der Aussage zu, dass Autokameras in Deutschland bald zum Alltag gehören werden. Knapp 60 Prozent sind außerdem der Meinung, dass die sogenannten Dashcams zur Verkehrssicherheit beitragen können. Die Geräte können unter anderem Unfälle aufzeichnen und ganze Streckenabschnitte während der Fahrt filmen.

Manche Modelle punkten mit Zusatzfunktionen wie Abstandswarner oder Spurhalteassistenten. Als Beweismittel vor Gericht sind die Aufnahmen momentan noch nicht offiziell zugelassen. Doch erst kürzlich hat das Amtsgericht Nienburg (Niedersachsen) eine Ausnahme gemacht und eine Dashcam-Aufnahme zugelassen, da "die Aufnahme anlassbezogen angefertigt wurde und die Kamera nicht ständig mitlaufen würde". Der Einzelfall zeigt in eine Richtung, die Befürworter hoffen lässt, dass die Geräte bei deutschen Richtern zunehmend Akzeptanz finden.

Garmins Kombi-Gerät aus Navi und Dashcam

Der Hersteller Garmin hat kürzlich auf den Trend reagiert und ein Kombi-Gerät aus Navigationssystem und Dashcam vorgestellt. Mittels einer Kamera an der Windschutzscheibe zeichnet die nüviCam automatisch den Verkehr vor dem Wagen auf. Diese Vorrichtung soll vorrangig der Unfallaufklärung dienen.

Während die permanent während der Fahrt aufgenommenen Bilder anschließend wieder gelöscht werden, speichert das Gerät automatisch besondere Vorkommnisse, zum Beispiel einen Unfall. Das geschieht mit Hilfe eines Beschleunigungssensors, der alle Vorkommnisse registriert, die einen bestimmten Richtwert überschreiten. Als zusätzliche Sicherheitsfunktionen bietet das Gerät von Garmin einen Fahrspurassistenten und einen Kollisionswarner. Wie das Gerät in der Praxis abschneidet, lesen Sie im Testbericht des Technikmagazins TURN ON.

Alltag auf russischen Straßen

In Russland fährt kaum noch ein Auto ohne eine derartige Minikamera, die das Geschehen vor der Motorhaube aufzeichnet. Der einfache Grund: Vor Gericht dienen die Aufnahmen als Beweismittel und tragen damit zur Aufklärung der Unfallursache bei.

Der russische Straßenverkehr ist allerdings kaum mit dem in Deutschland zu vergleichen, viele Fahrer verfügen zudem über einen unzureichenden Rechtsschutz. Bei Unfällen gilt viel zu oft das Faustrecht, denn die Behörden und Beamten kommen, wenn überhaupt, erst reichlich spät am Unfallort an. Es sind schon zahlreiche Fälle bekannt geworden, in denen russische Verkehrspolizisten willkürlich Autofahrer stoppten und zur Zahlung von Bußgeldern aufforderten.

Dank der Videokamera im Fahrzeug konnten diese Fälle dokumentiert werden. Gerade in Russland gibt es außerdem ein großes Problem mit Versicherungsbetrügern. Mit den Kameraaufnahmen können Kriminelle entlarvt werden, die sich in voller Absicht vor Autos werfen, um später auf Schadensersatz zu klagen.




Quelle:
https://www.bitkom.org/Presse/Press..utokameras.html

http://autophorie.de/2015/07/21/ger..strafverfahren/

https://www.turn-on.de/test/navi-pl..-nuevicam-32975

http://www.sueddeutsche.de/auto/ver..meras-1.1601320

Bildrechte:
Flickr https://www.flickr.com/photos/jeepe..in/photostream/ Mike Mozart

Recht + Verkehr + Versicherung News von dp303
Autor: Helge Blischke