[Walter Röhrl] Von einem, der auszog, perfekt zu sein - Seite 1

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  • | 08.03.2007 12:50

Habe gerade einen interesanten Bericht auf Welt.de gelesen, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

Von einem, der auszog, perfekt zu sein
Der Rallyefahrer Walter Röhrl ist gerade 60 geworden. Er ist am Lenkrad immer noch besser als viele andere. Aber er selbst merkt, dass er bald seinen eigenen Anspruch auf Perfektion nicht mehr wird erfüllen können. Das macht ihm zu schaffen.

Sein Seufzen verrät es, das leichte Augenrollen auch: Walter Röhrl will über den Geburtstag am liebsten gar nicht reden. Und dann tut er es doch. "Wenn ich daran denke, kriege ich ein bisschen Panik", sagt der Mann, der in seiner Renn- und Rallyefahrerkarriere niemals irgendwo Panik hatte. Nicht in der "Nacht der langen Messer" bei der Rallye Monte Carlo, die er auf vier verschiedenen Autos viermal gewann. Nicht beim Husarenritt den Pikes Peak hinauf, 20 Kilometer sandige Serpentinen ohne Leitplanken, wo seine Rekordzeit sieben Jahre hielt.
Was tun, wenn der Carrera GT bei 250 Sachen ausbricht?

Aber jetzt ertappt sich Walter Röhrl dabei, wie er in Todesanzeigen das Geburtsdatum der Verstorbenen begutachtet. Wie er Angst hat, "dass ich zu viel Zeit verbringe mit Sachen, die ich nicht will." Röhrls Terminkalender ist immer noch voll, er ist seit 1993 im Dienste des Sportwagenherstellers Porsche unterwegs. Fahrtrainings, Repräsentationspflichten und immer wieder Abstimmungsfahrten mit den Ingenieuren. Röhrls Urteil ist gefragt, wenn es um die Feinheiten geht. Etwa darum, ob der Supersportwagen Carrera GT bei Tempo 250 und nasser Fahrbahn plötzlich ausbricht oder nicht. Um solche Übungen nicht nur zu überleben, sondern hinterher sinnvolle Berichte über Reifen und Fahrwerk abzuliefern, muss man ein Champion sein.

Ende 2008 ist Schluss, dann geht Walter Röhrl in die Racer-Rente. "Wenn sie mich mal zu einer Veranstaltung einladen, dann komme ich gern, aber einen Vertrag mache ich nicht mehr." So konsequent war Röhrl auch am Ende seiner aktiven Karriere. Er war erst 40, und er war unglaublich schnell, fuhr später auch noch siegreich bei Rundstreckenrennen, zum Beispiel in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft. Mit dem Rallyefahren aber machte er Schluss. "Warum spricht man noch von mir?", fragt Röhrl. "Weil ich als Bester aufgehört habe. Das ist für mich persönlich wichtig."

Wer viel Glück hat, kann Walter Röhrl als Instruktor bei einem Fahrtraining erleben. Das macht er aber nur noch selten
Ein gütiges Schicksal wollte es, dass es nach Röhrl keinen deutschen Rallyefahrer von Rang mehr gab. So bleibt er für viele Menschen ein Held der Beckenbauer-Klasse - jemand mit einer einzigartigen Begabung. Das sehen auch die Kollegen so, die von damals und die von heute: Sie wählten ihn zum Rallyefahrer des Jahrtausends.

Walter Röhrl genießt die Anerkennung, aber er hasst Schulterklopfer. Er geht geduldig und locker mit den vielen Menschen um, die nicht annähernd so viel vom Fahren verstehen wie er. Und er verspannt geradezu, wenn jemand ihn ungefragt "der Walter" nennt, nur weil er so nett ist. Zweimal war er Weltmeister, 1980 und 1982, nicht auf dem Audi quattro, wie mancher glaubt, sondern auf Fiat 131 und Opel Ascona. Heute fährt er VW Bus und Porsche Turbo, und wenn man bei ihm einsteigen und mitfahren darf, dann ist das, als könnte man bei David Copperfield einen Blick hinter die Bühne werfen.

"Das Geheimnis beim Autofahren ist, wenig zu lenken"
Röhrl ist ein Magier am Lenkrad, weil er sich kaum rührt beim Fahren. Das Auto kann driften wie verrückt, des Meisters Bewegungen bleiben sparsam. "Das Geheimnis beim Autofahren ist, wenig zu lenken." Mehrere Runden lässt er den Porsche um einen verschneiten Kreis wirbeln, das Auto steht praktisch immer quer, das Lenkrad bewegt sich kaum, mit gezielten Gasstößen hält Röhrl den Wagen auf Kurs, um am Ende der Fahrt kurz die Handbremse zu ziehen und den Porsche mit einer 180-Grad-Drehung in die Parklücke zu manövrieren - don't try this at home.

"Ich merke, dass ich nicht mehr so in Form bin wie früher", sagt Walter Röhrl, und man mag es kaum glauben. Er wiegt 78 Kilo bei 1,96 Meter Größe, sitzt täglich zwei Stunden auf Mountainbike oder Rennrad, an freien Tagen gern auch doppelt so lange, und er hat die Erfahrung aus Millionen Renn- und Testkilometern. "Aber es geht schwerfälliger, ich brauche immer eine halbe Stunde, erst dann ist es wieder da."

Als erster Fahrer unterbot Röhrl 1999 die Acht-Minuten-Grenze auf der Nordschleife des Nürburgrings mit einem Serienauto, dem Porsche 911 GT3. Herausforderungen dieser Art meint Röhrl, wenn er davon spricht, dass er seine Form verlieren könnte. "Ich denke manchmal bei Tests auf dem Nürburgring, dass es gefährlich ist. Ob ich das noch brauche, wenn da mal was abbricht." Bei Porsche gebe es außerdem eine Reihe junger Ingenieure, die nur darauf warteten, dass sie mal schneller seien. Nein, vorgekommen sei das noch nicht.

Walter Röhrl ist ein besonders guter Skiläufer. Man sagt, von den Schwüngen auf Schnee komme sein gutes Gefühl fürs Auto
Die Perfektion ist das große Lebensthema des Walter Röhrl, "Perfektionswahn" nennt er es selbst. "Ich mache ungern Dinge, die ich nicht kann. Da ich weiß, wie Autofahren perfekt geht, ist es für mich schon Nichtkönnen, wenn es mal nicht perfekt ist." Kein Wunder, dass Röhrl auch nicht der Typ ist, der ruhig im Sessel sitzt, ein Buch liest oder Musik hört. "Da denke ich, dass ich Zeit verschwende."

In seiner großen Zeit traf Röhrl auf einen Bruder im Geiste - Herbert von Karajan. Der legendäre Dirigent der Berliner Philharmoniker war auf seinem Gebiet ebenfalls ein Perfektionist, er war zudem begeistert von Technik, besaß einen Sport-Quattro und fragte über den damaligen Audi-Chef Ferdinand Piëch bei Röhrl nach privaten Ausfahrten. "Alle drei Monate rief dann Karajans Sekretärin bei meiner Frau an und sagte: Der Chef will wieder Auto fahren."
Und so reiste Röhrl nach Anif bei Salzburg und drehte ein paar schnelle Runden mit dem Dirigenten, der ihm zum Dank anbot: "Herr Röhrl, für Sie gibt es kein ausverkauftes Konzert auf der Welt." Sogar Karajans Privatflugzeug hätte der Rallyefahrer nehmen können, um irgendwo die Philharmoniker zu hören. "Und ich Banause bin nie ins Konzert gegangen. Damals habe ich einfach nichts als das Fahren im Kopf gehabt."

Heute beruhigt eine kleine Katze den großen Mann. Vor einem Jahr lief das Tier Walter Röhrl und seiner Frau Monika zu, seitdem wird der Rastlose langsam ruhiger. Mit 59 Jahren hat er entdeckt, dass er zu den Menschen gehört, die ihre Katze nicht aufscheuchen können, wenn sie sich erst mal auf ihrem Schoß zusammengerollt hat. "Dann sitze ich da drei Stunden, nur weil ich sie nicht stören will."

Die wahre Prüfung aber kommt noch für Walter Röhrl, den Unruhigen. Der 60. Geburtstag am 7. März war nur ein Einschnitt; den 31. Dezember 2008 zu überstehen könnte viel schwerer sein. Von dem Tag an wird Walter Röhrl nie mehr ein Auto an den Grenzen der Fahrphysik bewegen, er wird keine Testfahrten mehr machen und sein wahres Können nirgendwo mehr zeigen. "Du weißt, du gibst etwas auf, was du perfekt kannst", sagt Walter Röhrl. "Das ist eine Frage der Reife. Mal sehen, ob ich dann schon reif genug bin."

Quelle: Welt.de

MFG

HAIDUK


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  • | 08.03.2007 13:40

Walter Röhrl ist einfach ein Ausnahmetalent und für mich der Inbegriff der
perfekten Fahrzeugbeherrschung.

Mann muß auch dazu sagen das er noch mit richtigen Rennwagen unterwegs
war und dort sein Popometer perfektioniert hat und nicht mit den elektronik-
verseuchten Kübeln der Jetztzeit wo jeder Nob einen Rennwagen zumindest fahren kann (wenn auch nicht schnell)

Und da nennt sich heutzutage die Formel 1 die Königsklasse des Motorsports.
Lächerlich sowas da gibt es kein Kuppeln,Verschalten,Whellspin oder sonstiges.
Die Könige des Motorsports waren z.b ein Röhrl im Gruppe B Quattro oder ein Klaus Ludwig im DTM Benz auf der Nordschleife.
Das waren Rennen aber heute leider unvorstellbar weil viel zu gefährlich.

Auf jeden Fall habe ich dem Walter Röhrl gegenüber mehr Respekt entgegenzubringen wie allen Neuzeit Schumis miteinander.


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  • | 08.03.2007 14:55

hab mal gelesen, dass er mal in nebel mit kaum sicht ne skipiste runtergefahren ist um seinen gleichgewichtsinn zu verbessern...
Der beste Rennfahrer ever


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  • | 08.03.2007 15:25

jaaa der beste fahrer aller zeiten, besser als schumi, loeb und schneider

er war vor fünf jahren mal bei uns in der gegend auf ner alten straßenrennstrecke und hat mit nem ascona gezeigt, was da geht
das is so unglaublich, wie jemand ein fahrzeug beherrschen kann und mit welcher ruhe und gelassenheit der das macht
war so ein geiler tag, auch wenn ich nur zusehen durfte verehere den mann einfach und habs von meinem vater vererbt bekommen
ich glaube, ne fahrt mit ihm im carrera gt würde bei ebay gut geld bringen, das er dann nochmal kurz vor der rente an ne wohltätige einrichtung (schnellere porsche :D ) oder so spenden könnte
würde selbst bis zu anständigen regionen mitbieten, weils das einfach wert is
aber kanns auch verstehn, dass es nicht für jeden so beeindruckend is
schade, dass er aufhört, aber hat sichs ja verdient

Darum mag ich Walter Röhrl weil er einfach so menschlich geblieben ist. Dieser man ist und bleibt einfach ein Perfektionist was das Autofahren angeht. Dieses Talent wurde ihm einfach mit in die Wiege gelegt.

Walter vRöhrl ist ein guter Mann. Ein auserordentlich guter Rennfahrer auch :ok: Den einzigen den ich für besser halte, ist Stig Blomquist :)

Schön zu lesen!Der ist ein Superfahrer und eine lebende Legende.


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  • | 08.03.2007 21:11

Zitat:
Zitat von Beast from the east
Walter vRöhrl ist ein guter Mann. Ein auserordentlich guter Rennfahrer auch :ok: Den einzigen den ich für besser halte, ist Stig Blomquist :)
Kann mich anschließen!

Einfach eine lebende Legende dieser Mann:hut::hut::hut:


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  • | 18.08.2007 14:34

Mal ein paar der "berühmten" Walter Röhrl Zitate:

- "Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe."

- "Im Rallye Sport wurde meine Vermutung bestätigt, dass ein Auto mit 2 angetriebenen Rädern nur eine Notlösung ist"

- "Beschleunigung ist, wenn Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfließen."

- "Das ist so als ob dir an einer roten Ampel einer mit dreißig Sachen ins Heck kracht" - über den Antritt / die Beschleunigung des Audi Sport Quattro S1

- "Autofahren beginnt für mich dort, wo ich den Wagen mit dem Gaspedal statt dem Lenkrad steuere. Alles andere heißt nur die Arbeit machen."

- "Gute Fahrer haben die Fliegenreste auf den Seitenscheiben."

- "Im Prinzip bist du bei dem Auto mit dem Denken schon zu langsam." - über den Audi Sport Quattro S1

- "Ich fuhr um die Kurve und der Christian sagte mir um welche." - über seinen ehemaligen Co-Piloten Christian Geistdörfer

- "Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe."

- "Wenn du den Baum, den du gleich treffen wirst, sehen kannst, nennt man das »untersteuern«, wenn du ihn nur hören und spüren kannst, wars »übersteuern«."

- "Wenn man beim alten Porsche Turbo aufs Gas getreten ist, hat sich zwei Sekunden lang gar nichts getan und dann hat man gemeint, es ist einem einer hinten drauf gefahren."

- "Wenn man mal in mein Alter kommt, ist im Dunkeln fahren gar nicht mehr so lustig, weil da sieht man nix mehr in der Nacht. Ich hab in der letzten Zeit oft überlegt, ich könnte eigentlich noch Weltmeisterschaft fahren, weil die fahren immer nur am Tag... diese Weicheier!" - bei einem Interview zur Köln-Ahrweiler Rallye

- "Wenn ich das schon höre: »Das muss man im Hintern spüren...« So ein Schmarrn, wenn du was im Hintern spürst, ist's nämlich vorbei, denn dann bist du schon längst runter von der Straße." - Interview im Audi-Werbevideo "Veni-Vidi-Vici"

MFG

HAIDUK


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  • | 18.08.2007 14:48

Ja Walter Röhrl ist echt ein Klasse Typ. Hab noch ein paar Videos von ihm, bei der Rally Köln-Ahrweiler, sowas macht ihm keiner so schnell nach:ok:


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  • | 18.08.2007 17:22

sorry ich kenn den ganzen typ garnicht...:oah:


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  • | 18.08.2007 17:26

Zitat:
Zitat von Turbo86
sorry ich kenn den ganzen typ garnicht...:oah:
Wie Bitte? Das ist aber wohl nicht dein ernst, oder? :roll:

Dann hab ich hier mal einen Link um deine Bildungslücke zu schliesen!

MFG

HAIDUK

Und das obwohl Röhrl auch Opel gefahren ist :rolleyes:


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  • | 18.08.2007 18:03

Zitat:
Zitat von HAIDUK
Zitat:
Zitat von Turbo86
sorry ich kenn den ganzen typ garnicht...:oah:
Wie Bitte? Das ist aber wohl nicht dein ernst, oder? :roll:

Dann hab ich hier mal einen Link um deine Bildungslücke zu schliesen!

MFG

HAIDUK
ich bin jetzt ehrlich, den kerl hab ich noch nie gesehn,ob im tv,zeitschrift oder sons wo!

mmh ok dann weiß ichs jetzt:applaus:


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  • | 18.08.2007 18:07

der mann ist hammer und wie schon geagt immer mensch geblieben... er fährt auto wie ein gott....

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