TÜV-Report: Weniger erhebliche Mängel

| 20.11.2021


Denn laut TÜV-Report 2022 sinkt die durchschnittliche Quote der erheblichen Mängel (EM) um zwei Prozentpunkte auf 17,9 Prozent. Sorgenkinder bleiben, trotz leichter Verbesserungen, die Beleuchtung sowie Fahrwerkskomponenten.

Der Gesamtsieger im Report 2022 ist derselbe wie in den vergangenen beiden Jahren: der Mercedes GLC, gefolgt von der Mercedes B-Klasse, dem VW T-Roc sowie Porsche 911 und Mercedes SLC. Die Sachverständigen der verschiedenen TÜV-Unternehmen werteten für die Mängelstatistik 2021 die Untersuchungsergebnisse von 9,6 Millionen Fahrzeugen aus. Die HU-Plakette erhalten Fahrzeuge, die mängelfrei waren oder nur geringe technische Mängel aufweisen. Über alles waren 72,9 Prozent der Fahrzeuge bei der HU mängelfrei, weitere 9,1 Prozent der Fahrzeuge wiesen geringe Mängel auf.

Unverändert bleibt die Streuung der Mängelquoten in den verschiedenen Fahrzeug- und Altersklassen relativ breit. Bei Fahrzeugen bis drei Jahren Alter haben im Schnitt 4,7 Prozent aller Fahrzeuge erhebliche Mängel. Die Spanne reicht dabei aber von 1,5 bis 11,6 Prozent bereits bei diesen relativ jungen Pkw. Bis fünf Jahre reicht die Spanne von 2,1 bis 16,8 Prozent, bis sieben Jahre von 3,3 bis 23,3 Prozent, bis neun Jahre von 7,7 bis 31,8 Prozent sowie bis elf Jahre von 12,5 bis 36,8 Prozent.

"Mehr Hauptuntersuchungen, weniger erhebliche Mängel - das ist zusammengefasst das Ergebnis des neuen TÜV-Reports. Eine positive Sicherheitsbilanz, für die Haupt- und Abgasuntersuchung die Grundlage bilden", sagt Jürgen Wolz, Leiter Service Line Retail und Amtliche Tätigkeiten Deutschland bei der Division Mobility TÜV Süd.

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Laut TÜV-Report 2022 sinkt die durchschnittliche Quote der erheblichen Mängel (EM) um zwei Prozentpunkte auf 17,9 Prozent.

Einen wichtigen Grund für sinkende Mängelquoten sehen die Fachleute von TÜV Süd auch in dem sich wandelnden Mobilitätsverhalten. Car-Sharing, Abo-Fahrzeuge oder Dauervermietung - für solche Fahrzeuge gibt es Wartungsverträge. Ein weiterer Grund ist eine pandemiebedingt reduzierte Laufleistung der meisten Fahrzeuge. "Mehr Wartung und geringere Laufleistungen in der Gesamtflotte haben zur Verbesserung der Mängelquote beigetragen", resümiert Wolz.

Getrübt wird die Bilanz von den Themenbereichen Licht und Fahrwerk. An der Beleuchtung und den Fahrwerkskomponenten gibt es gegenüber dem vergangenen Betrachtungszeitraum lediglich geringe Verbesserungen. Und Fahrwerksmängel sind dabei keineswegs nur bei günstigeren oder ganz alten Autos zu finden. Selbst Modelle deutscher Premiumhersteller fallen nicht selten bereits in den ersten Jahren durch höhere Mängelquoten beim Fahrwerk auf.

Die Gründe? Immer mehr Komfort und Sicherheit sowie mehr Fahrdynamik und immer schwerere Autos fordern hier ihren Tribut. Wolz: "Die Fahrwerke sind in den vergangenen Jahren wesentlich komplexer geworden. Größere Fahrzeuge und mehr Gewicht erfordern Leichtbau selbst bei den Achskomponenten. Dazu kommt ein ständig steigender Kostendruck. Komfort, Sicherheit, Kosten - das ist das Dreieck, das Fahrwerksentwickler austarieren müssen."

Die hohe Komplexität des Fahrwerks und mehr Kilos führen wiederum dazu, dass ein unachtsamer Umgang, wie Bordsteinrempler oder mangelnde Wartung, sich schneller bemerkbar macht und dann von den Sachverständigen bemängelt wird. mid/arei Bildquelle: Pixabay






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