Der inzenierte Krieg

  • ~Lame
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  • ~Lame
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  • | 24.07.2003 18:40

Habt ihr heute zufällig den Kommentar in der NOZ auf Seite 1 gelesen? Ebenso die Berichte auf Seite 3?

Ist schon was dran, wie ich finde.
Sind ne Menge Ungereimtheiten über den Krieg im Irak und seine Legitimation gewesen. Von Anfang an.

Jetzt, wo selbst die über-patriotischen amerikanischen Bürger teilweise gegen ihren Präsidenten "meutern" und Kritik wagen, wird mit großem Tara die US-Soldatin Jessica Lynch zur Heldin gekürt, obwohl inzwischen klar ist, dass sie nicht, wie dargestellt, bis zur letzten Minuten tapfer gekämpft hat, sondern aus ihrem Gewehr nicht ein einziger Schuß abgegeben worden ist (Ladehemmung)
Ihre Verletzungen hat sie sich wahrscheinlich größtenteils duch den Unfall mit ihrem Fahrzeug zugezogen (Welches allerdings von einer irakischen Granate getroffen wurde!)
Auch ihre spektakuläre Befreiungsaktion war meiner Meinung nach eine Farce.
Habt Ihr das Video gesehen? Wurde ja live in Nasirija mitgedreht.
Die Soldaten haben schwer bewaffnet das Krankenhaus gestürmt, Türen eingetreten, obwohl weit und breit keine irakischen Gegner zu sehen waren, wie Ärzte später bestätigt haben.
Das Angebot, doch die Türen zu nutzen, wurde abgelehnt :rolleyes:
(Man will ja auch was fürs Auge ;) )
Und schon jubelt das Volk wieder.

Was die Massenvernichtungswaffen angeht, die ja innerhalb von 45 Minuten einsatzbereit gewesen wären (aber auch nach Monaten noch nicht gefunden worden sind...) Wahrscheinlich sind die beiden Brüder Kusai und Udai, die Söhne Husseins die einzigen biologischen Waffen gewesen ;) , die durch Saddam entsanden sind. :D

Womit wir beim nächsten Punkt sind:
Es soll lt. Fernsehberichten 6 Stunden gedauert haben, bis das Gebäude eingenommen, bzw. zerstört worden ist.
Das, obwohl schweres Geschütz aufgefahren worden ist und mehrere Elitetruppen im Einsatz waren :frage:
Die beiden Brüder sollen lediglich in Begleitung von zwei Leibwächtern gewesen sein.
Irgendwie seltsam, oder? Außedem wurden Panzerabwehrraketen eingesetzt. Wenn es gar nicht um eine Festnahme ging, warum dann nicht sofort?
"Wir haben sie eingeäschert", hieß es.

Nun werden Bilder der beiden Toten im Fernsehen präsentiert. War das bei der irakischen Armee nicht so äußerst verwerflich, als Bilder von gefangenen GIs gezeigt wurden? Aber als Weltpolizei und "Das einzig Gute" darf man bekanntlich alles.

[img]http://www.rp-online.de/layout/showbilder/653-IRAQ_DLM107_7FY.jpg[/img]
Kusai

Weitere Bilder der toten Brüder Udai und Kusai Hussein

Vermutlich kann man die verbliebenen Hussein-Anhänger nur so vom Tod der Brüder überzeugen, Worten aus amerikanischem Mund trauen die nicht (Ich auch nicht mehr ;) )

David Kelly ist tot? Selbstmord? Warum, frage ich mich. Weil er Angst vor Repressalien wegen seiner Äußerungen über Blair hatte? Wohl kaum, denn dann hätte er erst gar nichts gesagt.
Will ja niemandem etwas unterstellen, aber sind schon komische Zufälle.
[img]http://www.rp-online.de/layout/fotos/180x143/HK102_CQQ_JEQ3f1fddaf1149.jpg[/img]
Tony Blair
Blair soll auch frühzeitig gewusst haben, woher der Sender BBC die Informationen hatte: Mehr dazu lesen...

Ich war von Anfang an gegen den Krieg im Irak. Nicht, weil ich Saddams Regime für ok hielt (auf keinen Fall), aber ohne vernünftigen Grund darf kein Land, auch nicht die USA einen Krieg anzetteln.
Nur weil deren Weltbild nicht in unseres passt?
Das hatten wir schonmal vor 60 Jahren, wie ein deutscher Politiker (weiß nicht mehr wer) auch vor ein paar Monaten verglichen at (war aber auch daneben)


Bislang sind schon mehr amerikanische Soldaten gefallen, als im zweiten Golfkrieg 1991. Ein Ende ist nicht in Sicht, denke ich.


Quellen:
Bramscher Nachrichten / NOZ
http://www.ntv.de
http://www.rp-online.de
und natürlich von meinem eigenen, kranken Hirn (sollte ich morgen tot sein, war es kein Selbstmord ;) )


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    Schiermeier Camper


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    Kennzeichen: OS
  • | 24.07.2003 18:52

Zitat:
Lame postete
Bislang sind schon mehr amerikanische Soldaten gefallen, als im ersten Golfkrieg 1991. Ein Ende ist nicht in Sicht, denke ich.
Das seltsammste ist noch immer, waum die Ammis nicht im gewonnenen Golfkrieg die Macht übernommen haben. Oder zumindest damals schon die
Diktaktur beendet haben. :frage:

Aber warum sich´s einfach machen, wenn´s auch kompliziert geht :frage:

  • ~Lame
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  • ~Lame
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  • | 24.07.2003 19:00

Es geht doch nicht um eine Machtübernahme. Zumindest offiziell.

Damals sollte lediglich Kuwait befreit werden und nachdem dies geschafft war und Hussein die Bedingungen akzeptiert hat (u.a. Embargo, welches natürlich fast ausschließlich die Zivilbevölkerung betroffen hat), gab es doch keinen Anlaß mehr.
Besser wäre es damals gewesen, Hussein direkt eine Kugel in den Kopf zu jagen, aber so leicht sind die auch nicht zu kriegen (vgl. Osama bin Laden)
Vielleicht klappt es ja mit dem Kopfgeld, 25 Millionen US$ sind ein Haufen Geld.

  • Opel-Psycho
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  • | 25.07.2003 03:12

Also meiner Meinung nach fand ich den Krieg schon gerechtfertigt. Mich stört nur, dass Bush es aus einem anderen Hintergedanken gemacht hat, als nur die Zivilbevölkerung zu retten.

Irgendwie war es auch klar, dass die USA sich erst mal rühmt damit, dass sie die Saddam Söhne erlegt haben, damit sind sie erst einmal vorübergehend aus den Negativ Schlagzeilen raus.

  • ~Lame
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  • ~Lame
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  • | 26.07.2003 12:56

Natürlich, so manipuliert man die Öffentlichkeit.
Die letzten Negativstimmen im Land verstummen dann, wenn "die Heldin" J. Lynch lächelnd in einem Cabrio durch die Straße chauffiert wird.

Der Krieg war nicht gerechtfertigt.
Es darf lt. UN-Charta nicht einfach ein Land angegriffen werden, nur weil man mit deren Politik und dem Umgang mit den Einwohnern nicht einverstanden ist.

Dann aber Fakten zu fälschen, Beweise manipulieren ist eine Frechheit, die sich nur die USA erlauben können.

Es wurde angeriffen, da der Irak angeblich eine große Gefahr für die westliche Welt dargestellt haben soll und innerhalb von weniger als einer Stunde in der Lage gewesen sein soll, bio-/chemische Massenvernichtungswaffen einzusetzen.

Wo sind die denn nun?

Außerdem muß man sich, wenn man eine Demokratie in ein Land bringen will, vorher auch überlgen, wie es weitergehen soll, wenn der Diktator verschwunden ist.

Solange die Bevölkerung nicht dazu bereit ist, wird das nichts. Hätte eigentlich gedacht, daß die USA nach der fehlgeschlagenen Mission "Restore Hope" in Somalia etwas dazugelernt haben. Scheint aber leider nicht so. :(

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