Ski und Rodel - gut verpackt

| 29.12.2016


Wenn diese dort aber unsachgemäß verstaut wurde, kann sich bei einem Unfall eine erhebliche Aufprallwucht entwickeln, die sogar die Rücksitzlehne durchschlagen kann

Das Gefahrenpotenzial wird dabei von vielen Autofahrern unterschätzt, sagt der ADAC. Denn bei einem Frontalcrash vervielfacht sich das Gewicht der einzelnen Gepäckstücke. Um die Faktoren 30 bis 50 nimmt dann ein Gepäckstück an Masse zu, das sich ungesichert in Koffer- oder Innenraum befindet. Bei einer Kollision mit Tempo 50 wird so aus einer vollen Thermoskanne, die leichtfertig auf die Rückbank gelegt wurde, ein zentnerschwerer Bernhardiner. Ein zehn Kilogramm schwerer Koffer hat das Aufprallgewicht einer Kuh.


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Besondere Gefahren bergen scharfkantige Sportgeräte. Gerade Carving-Ski animieren aufgrund ihrer Kürze zum ungesicherten Transport im Fond, sie können ebenso wie Schlittschuhe im Ernstfall das dünne Schaumstoffpolster der Vordersitze im Bereich der Lendenwirbel so stark deformieren, dass es zu schweren Wirbelsäulenverletzungen kommt. Deshalb sollten Gepäckstücke und andere Gegenstände im Wageninneren gut gesichert werden. Eine typgeprüfte Dachbox ist der beste Aufenthaltsort für Ski oder Snowboards während der Fahrt.

Der ADAC hat in Crash-Tests untersucht, welche Risiken ungesichertes Gepäck und welche Chancen ordnungsgemäß verstautes birgt. Wird es nachlässig untergebracht, schießen es bei einem Auffahrunfall mit 50 km/h nach vorne und trifft Fahrer und Beifahrer lebensgefährlich. Bei korrekter Beladung mit festgezurrten Ski und Koffern sowie Skistiefeln, die im Fußraum hinter dem Vordersitz platziert wurden sind, bleibt das Gepäck, wo es hingehört. Hier wäre niemand durch die Ladung verletzt worden.

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Hier die wichtigsten ADAC-Tipps:
- Schwere Gegenstände und Koffer immer nach unten packen und möglichst direkt an die Rücksitzlehne schieben. Rücksitze daher nur bei Bedarf umklappen.
- Nur leichte Gegenstände oben verstauen.
- Gepäcknetz oder Laderaumgitter hochziehen, wenn über die Höhe der Rücksitzlehne hinaus beladen wird.
- Vorsicht bei ungesicherten Sportgeräten im Fahrzeugraum: Skier und Snowboard gehören am besten in eine Dachbox. Im Innenraum gelagert, sollten sie sicher gepackt und verzurrt sein.
- Skistiefel lassen sich gut hinter den Vordersitzen im Fußraum unterbringen.
- Keine Glasflaschen im Innenraum benutzen. So entstehen bei einem Unfall scharfkantige Splitter. Bereits eine lose Wasserflasche entwickelt bei einem Crash mit Tempo 50 das Gewicht eines Kartoffelsacks.
- Wenn möglich, gesamte Ladung mit einer Decke abdecken und diagonal mit Zurrgurten sichern, dazu Zurrösen am Ladeboden nutzen.

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Unterdessen birgt ungesicherte Ladung nicht nur ein großes Verletzungsrisiko, sondern wird auch mit bis zu 75 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg geahndet. Selbst die Versicherer berücksichtigen, wenn verrutschende Ladung zu Schäden führt. Die Kaskoversicherung kommt üblicherweise bei einem Unfall nur bei von außen wirkender mechanischer Gewalt auf. mid/mk
Bildquelle: ADAC/Oliver Beckmann






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